Als Wissig, seit 1917 mit dem Titel „Kirchenrat" ausgezeichnet, nach 34 Amtsjahren in Bad Nauheim 1926 in den Ruhestand trat, fand er, wie es in einem Nekrolog hieß, Zeit und Muße, um zu vollenden, „was als Dichter und Schriftsteller in ihm geschlummert hatte". Zu nennen in diesem Zusammenhang seine „Trilogie vom Sieg des Kreuzes" (1928) mit den dramatischen Spielen „Simon von Kyrene", „Johannes der Täufer" und „Julian der Apostat"; sodann sein wissenschaftliches Hauptwerk „Wynfrid Bonifatius - ein Charakterbild nach seinen Briefen" (1929) und als Ergänzungsband „Iroschotten und Bonifatius in Deutschland" (1932), mit dem er der Theologischen Fakultät der Universität Giessen für den ihm 1930 verliehenen Ehrendoktor der Theologie dankte.
Stadtgeschichtlich steht die Dankeskirche auf altem Kulturboden. Das unerwartet bis in sechs Meter Tiefe notwendig gewordene Turmfundament brachte wertvolle Bodenfunde zur frühesten Siedlungsgeschichte, vorwiegend zur Salzgewinnung in der von der keltischen Kultur geprägten Spätlatènezeit.
Die Errichtung der Kirche an Stelle des ersten Kur- und Badehauses von 1835 verbindet diese aber auch aufs Engste mit der Geschichte des Bades. Denn dieses erste Badehaus war ja mit Austritt des Großen Sprudels 1846 und des unmittelbar neben ihm erbohrten Friedrich-Wilhelm-Sprudels von 1855 und den alsdann dort errichteten neuen Badehäusern der 1850er und 1860er Jahre überflüssig geworden, konnte also vom Erdboden verschwinden, um neuen Erfordernissen zwischen Altstadt und Neustadt Platz zu machen. So trennte sich das Land Hessen als Eigentümer jener Parzelle denn auch leichten Herzens von diesem Gemäuer zugunsten der Dankeskirche, die, wie Pfarrer Wissig in den Tagen der Planung einmal schrieb, Gott zum Preis und Dank, Seiner Königlichen Hoheit zur Freude, unserem geliebten Hessenlande zum Ruhm, den Fremden und Einwohnern der Stadt aber, die in dem Gotteshaus aus- und eingehen werden, zum Segen für Zeit und Ewigkeit errichtet werden sollte. Auch unter veränderter Gesellschaftsstruktur sei dieses Wort gegenwärtig.