Rödgen hatte keine Burgherren wie die benachbarten Orte Nauheim, Friedberg, Dorheim oder Steinfurt, in deren Schutz sich der Ort hätte stärker entwickeln können. Die Territorialherren von Rödgen, Schwalheim und Dorheim („Amt Dorheim“) waren von 1535 an die Grafen von Stolberg, seit 1572/78 die Grafen von Hanau-Münzenberg und ab 1642 war es die Linie Hanau-Lichtenberg. Etwa 100 Jahre danach fiel Rödgen an die Landgrafschaft Hessen-Kassel, das spätere Kurfürstentum. Nach dem preußisch-österreichischen Krieg wurden 1866 die drei Dörfer zusammen mit Nauheim an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt abgetreten. Anstelle von Hanau war seitdem Friedberg die zuständige Kreisstadt.
Rödgen ist eine derjenigen Ortschaften im Wetteraukreis, an die man wohl zuletzt denkt, wenn einem die alte Redensart in den Sinn kommt, man solle doch die Kirche im Dorf lassen. Denn Rödgen hat eigentlich keine Kirche, vielmehr ein Evangelisches Gemeindezentrum - und das erst seit 1977, in dem i.d.R. an jedem zweiten Sonntag ab 10.45 Uhr Gottesdienst gefeiert wird. Zur Bereicherung trägt gelegentlich die Kantorei Wetterau oder der örtliche Gesangverein bei.