Aus Spenden wurde das Triptychon von Stephan Guber 2015 erworben. Es hängt unter der Südempore am romanischen Taufstein. Es entstand über einen längeren Zeitraum aus Naturmaterialien, die der Künstler der Grabungs- und Baugrube für den Neubau neben der Dankeskirche entnommen hat – Erde, Lehm und salzhaltiges Material. Basale Elemente aus dem Boden unserer Kirche, aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Der kreative Schaffensprozess des Kunstwerkes erinnert an den Schöpfungsakt des Menschen aus der Erde, aus Lehm.
Die drei Bilder sind von unterschiedlicher Größe. Aus den erdigen, warmen Farben heben sich nach und nach Gestalten ab, undeutlich und schemenhaft zu erkennen. Ist es Jakob auf der rechten, kleinsten Tafel, mit der Himmelsleiter an seiner Seite? Dann könnte auf der linken Tafel vielleicht Abraham zu erkennen sein, den Gott berufen hat, sich auf den Weg zu machen aus seiner Heimat in ein Land, das ER ihm zeigen wird. Im Zentrum des Triptychons, aus der Tiefe, dem Hintergrund, der hellen Fläche der Tafel scheint sich eine Gestalt langsam zu erheben. Sie wendet uns den Rücken zu, bald wird sie aufrecht stehen. Ist es Adam, der erste Mensch?
Dann zeigt das Triptychon also, geschaffen aus Material, aus dem auch unser Kirchengebäude entstand, einen Blick in die biblische Urgeschichte, auf die Erschaffung des Menschen, der sich aus der Erde erhebt, zum Individuum wird, aufrecht geht, sich auf den Weg macht, und mit Gott in Kontakt bleibt.