Kurze Geschichte
Inspiriert wurden die Women in Black von früheren Frauenbewegungen, die in Straßen demonstrierten, um öffentliche Plätze zu generieren, in denen Frauen gehört wurden; besonders von Black Sash aus Südafrika, die gegen die Apartheid kämpften und den Madres de la Plaza de Mayo, welche die „Verschwundenen“ der politischen Repression in Argentinien suchten.
Die Women in Black begannen 1988 in Israel. 1987, 20 Jahre nachdem Israel die Westbank und Gaza besetzte, startete die palästinensische Intifada. Als Antwort auf Menschenrechtsverletzungen durch israelische Soldaten in den besetzten Gebieten, begannen israelische, jüdische Frauen, Mahnwachen an öffentlichen Plätzen, normalerweise an verkehrsreichen Kreuzungen, zu halten. Von Jerusalem aus, wo sich palästinensische Frauen, die israelische Bürgerinnen waren, der Bewegung anschlossen, verbreitete sich die Bewegung in viele Städte und die ganze Welt.
Die Women in Black leisten Unterstützungsarbeit, so besuchen sie beispielsweise Palästinenser in israelischen Gefängnissen. Dafür werden sie mitunter als „Verräterinnen“ bezeichnet. Außerdem hat sich eine Gegengruppe gebildet, die „Women for Israel´s Tomorrow“, welche an ihren grünen Hüten zu erkennen sind.
Feministische Perspektive
Männliche Gewalt gegen Frauen im häuslichen Leben und in der Öffentlichkeit, in Zeiten von Frieden und Krieg, sind miteinander verbunden. Gewalt wird als Mittel gebraucht, um Frauen zu kontrollieren. Es gibt auch Männer, die den Women in Black helfen und sie unterstützen, und ebenso unterstützen die Women in Black Männer, die den Kriegsdienst verweigern.
Die Kriegserfahrung von Frauen
Frauenfriedensaktivismus bedeutet nicht, dass Frauen „von Natur aus“ Friedensstifterinnen sind; sie sind aber unverhältnismäßig oft in sozialer Arbeit involviert.
Ihre Erfahrung von Gerechtigkeit, Krieg und Unterdrückung ist eine andere, so fürchten sich alle Frauen im Krieg vor Vergewaltigung. Frauen sind die Mehrzahl der Flüchtlinge. Eine feministische Sicht sieht maskuline Kulturen als empfänglich für Gewalt und so neigen feministische Frauen dazu, eine spezifische Perspektive auf Sicherheit zu haben.
Die verschiedenen und vielgestaltigen Stimmen von Frauen
Die Women in Black bestehen aus Frauen vieler ethnischer und nationaler Herkünfte, die über diese und andere Differenzen hinaus im Interesse der Gerechtigkeit und des Friedens kooperieren. Sie arbeiten für eine Welt, in der Unterschied nicht Ungleichheit, Unterdrückung oder Exklusion bedeutet. Die Stimmen von Frauen gehen in gemischten Aktionen von Männern und Frauen oft unter; wenn sie alleine agieren, wird wirklich gehört, was Frauen zu sagen haben. Die Women in Black sind keine homogene Bewegung, sie haben kein formales Programm außer ihre Opposition zur Besetzung, stattdessen gibt es jährlich stattfindende internationale Konferenzen.
Das Ziel der Women in Black ist es, die öffentliche Meinung zu beeinflussen, zu erziehen und zu informieren. Sie versuchen, den Krieg zu einer undenkbaren Option zu machen.
Gerade in der Moderne entstand durch den aufkommenden europäischen Antisemitismus - und den deutschen Rasse-Antisemitismus - eine immer größere Notwendigkeit für einen Schutzraum des jüdischen Volkes. Aufgrund dessen kam 1897 der Erste Zionistenkongress mit Theodor Herzl als Vorsitzenden zusammen, nachdem 1881 die ersten Pogrome in Russland gegen jüdische Menschen veranstaltet wurden. Im Laufe des 20. Jahrhunderts nahm der Antisemitismus immer weiter zu und fand seinen traurigen Höhepunkt im Holocaust und sechs Millionen toten Juden. Heutzutage wird dieser Ausgrenzungsmechanismus vor allem von der arabischen antisemitischen Internationale (Iran, Syrien, Libanon, in Teilen Ägypten) vertreten.
Der Zionismus ist keine homogene Bewegung, sondern teilt sich in verschiedene Strömungen auf. So artikuliert der religiöse Zionismus die Existenz Israels mit Hilfe biblischer bzw. religiöser Argumente, wonach Gott dem jüdischen Volk das „gelobte Land“ geschenkt habe. Die Grenzziehung des heutigen Staates orientiert sich dementsprechend an biblischen Quellen. Im Gegensatz dazu konstituiert sich der sozialistische Zionismus ohne religiöse Motive. Vielmehr wird das Judentum als emanzipatorische Bewegung verstanden. Diese Form von Zionismus war Teil der Kibbuz-Bewegung, welche seit Anfang des 20. Jahrhunderts landwirtschaftliche Kollektivsiedlungen in Israel (bzw. vor 1948 Palästina) errichtete. Der Kulturzionismus sieht dagegen die Bedingung der Etablierung eines jüdischen Nationalbewusstseins in der Erneuerung der jüdischen Kultur. So sei die Frage nach der Zukunft des Judentums unter den Bedingungen der Moderne die entscheidende. Dass Hebräisch seit Gründung Israels als Nationalsprache gesetzt ist, ist ein Verdienst des kulturellen Zionismus.
Trotz allem gibt es selbst im Judentum Gegenpositionen zum Zionismus. Die religiöse Kritik orientiert sich wiederum an der Bibel und setzt daran an, dass sich das jüdische Volk gegen ein göttlich bestimmtes Exil nicht zur Wehr setzen darf. Weltliche israelische Kritiker des Zionismus bemängeln eher, dass durch einen Staat Israel die Auffassung, dass Juden Fremdkörper in Europa sind, gefestigt wird und somit ähnlichen Motiven, wie im Antisemitismus, gefolgt wird.
Außerhalb Israels existiert der Antizionismus, der einen jüdischen Staat grundlegend ablehnt, als Gegenentwurf zum Zionismus. Im wissenschaftlichen Diskurs gibt es teilweise eine Gleichsetzung mit Positionen des Antisemitismus. Häufig wird Antizionismus in Verbindung mit Verschwörungstheorien geäußert und ist eng mit einem latenten Antiamerikanismus verbunden. So würden die Juden und die USA zusammen die Welt beherrschen. Prominentestes Beispiel sind die Protokolle der Weisen von Zion, die nachweislich eine Fälschung darstellen, dennoch aber von bspw. dem Iran als Nachweis für eine israelische Weltbedrohung genutzt werden. Weitere Vertreter des Antizionismus sind rechtsradikale Deutsche, christliche Fundamentalisten, die das gelobte Land für sich beanspruchen, sowie ein Großteil der arabischen Staaten.
8,5 Millionen Juden weltweit, also die Mehrheit des Judentums sind aschkenasische Juden. Sie sind aus einer Gruppe von Juden hervorgegangen, die seit Ende der Spätantike in Westeuropa, also Frankreich, England, Deutschland und Mittel- und Osteuropa ansässig war. Sie spalten sich wiederum in Chassidim und Mitnagdim auf. Die sephardischen Juden auf der anderen Seite entstammen den bis zur Vertreibung 1492 und 1513 auf der Iberischen Halbinsel lebenden Juden. Diese lebten dann in den Niederlanden, Spanien, Portugal in Norddeutschland vor allem in der Hansestadt Hamburg, aber auch in Afrika, Indien und Amerika. Ihre Kultur ist durch die iberische Kultur nachhaltig beeinflusst worden.
Orthodoxes Judentum:
Die Zahl der orthodoxen Juden beträgt 1,3- 1,5 Millionen weltweit, von denen 700 000 in Israel leben und 10% der Bevölkerung ausmachen. Die Hauptströmungen des Orthodoxen Judentums liegen zum einen im modernen und neuorthodoxen Judentum und zum anderen im ultraorthodoxen Judentum, das sich in Chassidim und Mitnagdim untergliedert. Der Chassidismus ist eine orthodoxe Strömung, die sich in der Zeit des 2. Tempels (300-175 v.Chr.)gebildet hat. Auf der Grundlage des wachsenden Aberglaubens und den messianischen Erwartungen ist der Chassidismus seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts besonders in den südpolnischen Regionen bedeutend geworden.
Eine besondere Empfindung der Gottesnähe gepaart mit Mystik sind das besondere Merkmal dieser Ausrichtung. Der Mitnagdim („Gegner“) ist eine Gruppe von Juden, die sich gegen die mystische Verklärung des Chassidismus formte.
Sie sahen der Ekstase der Chassidim auf Kosten der Gelehrsamkeit kritisch entgegen. Die Basis des orthodoxen Judentums bildet die Tora, sich untergliedernd in die schriftliche Tora (Sefer Tora) und die mündliche Lehre (Talmud).
Die Tora wird von den Orthodoxen als maßgebliches Wort Gottes empfunden, welches in alle ihrer Lebensbereiche hineinwirkt: Vom ganzheitlichen Gottesdienst über die Kindererziehung, das Torastudium, Lobpreisungen bis zu einer Absonderung ihrer Gruppe von der nicht- jüdischen Welt.
Das ultraorthodoxe Judentum ist die politisch und sozial konservativste Richtung innerhalb des Judentums. Hebräisch werden die Anhänger als „Charedim“ (Gottesfürchtigen) bezeichnet. In Israel gehen 60-70% der charedischen Juden (Männer) keiner Arbeit nach. Sie verbringen ihre Zeit allein in religiösen Lehranstalten. Bisher waren sie vom obligatorischen Militärdienst im Land Israel befreit und werden vom Staat finanziell unterstützt. Ihre Frauen sind dann oftmals berufstätig und vielfach weltlich besser ausgebildet als ihre Männer. Das Heiratsalter der ultraorthodoxen Frauen liegt bei 18- 20 Jahren, sie haben im Schnitt 7 Kinder.
60% der ultraorthodoxen Juden leben in Armut. Ihre Haltung zum Staat Israel ist gespalten: Manche Gruppierungen lehnen den Staat Israel ab. Andere beteiligen sich intensiv an Politik und Gesellschaft. Ultraorthodoxe Gruppierungen und Parteien haben im Staat Israel seit der Staatsgründung einen bedeutenden politischen Einfluss. Das Oberrabbinat in welchem zwei ultraorthodoxe Oberrabbiner ein aschkenasischer Vertreter und ein sephardischer Vertreter zivilrechtliche Fragen beurteilen, hat großen Einfluss auf die israelische Gesellschaft.
Rekonstruktivismus (USA)
Der Rekonstuktivismus wurde in den USA der 1930 er Jahre gegründet. Er ist die jüngste Strömung des Judentums. Von 13 Millionen Juden weltweit leben 6 Millionen in den USA, davon sind 6% orthodoxe, 38% reformierte und 2% rekonstuktivistische Anhänger. Der Rekonstruktivismus ist aus dem konservativen Judentum hervorgegangen und sieht sich nicht nur als Religion, sondern als „weiterentwickelte, religiöse Zivilisation“ an. Er umfasst nicht nur rituelle, sondern alle Lebensbereiche: Geschichte, Literatur, Kunst, Land, Musik und Sprache sind einige davon.
Zu den kleineren jüdischen Strömungen zählt die
Jüdische Mystik (Kabbala).Sie ist eine jahrhundertelange mündliche Überlieferung, deren Wurzeln sich im Tanach (der heiligen Schrift) finden. Verbreitung findet sie vor allem in Israel und den USA.
Eine der laizistischen Strömungen ist das säkulare Judentum. Es beschreibt eine jüdische Haltung, in der Juden spezielle jüdische Werte akzeptieren, das Judentum als Religion jedoch nicht praktizieren. Eine Person, die sich als säkularer Jude beschreiben würde, würde sich also nicht als religiös bezeichnen, sich jedoch ethisch, ethnisch, kulturell und politisch als Jude ansehen.
Das Humanistische Judentum ist eine Bewegung in den USA. Als Quelle dient ihnen eine jüdische Identität, in der eine jüdische Kultur und Geschichte primär anstatt des Glaubens als Ankerpunkt dient. Die philosophischen Anschauungen dieser Bewegung wurzeln im Humanismus und Säkularismus.
Die israelischen Behörden setzten die Blockade des Gazastreifens 2011 fort und verlängerten damit die dort herrschende humanitäre Krise. Die Bewegungsfreiheit der Palästinenser in den besetzten palästinensischen Gebieten wurde weiterhin stark eingeschränkt. Im Westjordanland einschließlich Ost-Jerusalem setzten die Behörden den Bau des Zauns bzw. der Mauer fort, der zum Großteil auf palästinensischem Gebiet stattfand. Außerdem wurden unter Verstoß gegen das Völkerrecht die israelischen Siedlungen in den besetzten Gebieten weiter ausgebaut. Die israelischen Behörden zerstörten palästinensische Häuser und andere Einrichtungen im Westjordanland, aber auch Häuser palästinensischer Bürger innerhalb von Israel, insbesondere in "nicht anerkannten" Dörfern in der Negev-Wüste. Die israelische Armee ging häufig mit exzessiver und in einigen Fällen mit tödlicher Gewalt gegen Demonstrierende im Westjordanland sowie gegen Zivilpersonen in Grenzgebieten des Gazastreifens vor.
Israelische Streitkräfte töteten in den besetzten palästinensischen Gebieten 55 Zivilpersonen, darunter elf Kinder. Im Westjordanland nahmen gewaltsame Übergriffe israelischer Siedler gegen Palästinenser zu. Drei Palästinenser wurden von israelischen Siedlern getötet.
Israelische Siedler und Soldaten, die beschuldigt wurden, Menschenrechtsverstöße an Palästinensern verübt zu haben, gingen generell straffrei aus. Die Behörden versäumten es weiterhin, unabhängige Ermittlungen wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen einzuleiten, die von den israelischen Streitkräften während der Operation "Gegossenes Blei" (Cast Lead) Ende 2008 und Anfang 2009 verübt wurden. Die israelischen Behörden inhaftierten Tausende von Palästinensern aus dem Westjordanland. Etwa 307 Palästinenser wurden ohne Anklageerhebung oder Gerichtsverfahren in Verwaltungshaft gehalten; andere verbüßten Haftstrafen, zu denen sie von Militärgerichten verurteilt worden waren. Ende 2011 befanden sich mehr als 4200 Palästinenser in israelischen Gefängnissen. Es trafen erneut Berichte über Folter und andere Misshandlungen von Häftlingen ein.
Kibbuzbewegung
Nach der Räumung der jüdischen Siedlungen und dem Abzug der israelischen Truppen wird seit 2005 der Gazastreifen von Palästinensern kontrolliert. Seit 2007 übernahm die Hamas (arabisch für „Eifer“) die alleinige Kontrolle über das Gebiet. Die Hamas ist eine sunnitisch-islamistische Palästinenser-Organisation, die den Staat Israel mit terroristischen Mitteln beseitigen und einen islamischen Gottes-Staat errichten will. Sie wird juristisch von der Europäischen Union, den Vereinigten Staaten, Israel und einigen anderen Staaten als terroristische Vereinigung definiert.
Da Israel Warentransporte nur eingeschränkt zulässt und die Palästinenser nur wenige Möglichkeiten haben Produkte zu exportieren, ist die Arbeitslosigkeit sehr hoch. Der Gazastreifen besteht hauptsächlich aus Sand und Dünen. Lediglich ein Achtel der Fläche ist für die Landwirtschaft nutzbar. Somit ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung auf Unterstützung von internationalen Organisationen angewiesen.
Zwischen dem Gaza-Streifen und dem Staat Israel gibt es sehr viele Konflikte. Als Reaktion auf Raketenangriffe auf israelische Städte sperrt Israel die Grenzübergänge zum Gazastreifen, stellt Treibstofflieferungen ein oder leitet Gegenoffensiven gegen hochrangige Gaza-Mitglieder ein.
Am meisten leidet hier die Bevölkerung unter den Sanktionen. Hohe Arbeitslosigkeit und mangelnde Bildungsmöglichkeiten nähren den Konflikt zwischen den beiden Völkern. Angst und Misstrauen sind in allen Lebenssituationen allgegenwärtig.
Nach einem Bericht der FAO (Ernährungs-und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) leben über 80% der Einwohner des Gazastreifens unter der Armutsgrenze. Die Situation im Gazastreifen ist aus humanitärer Sicht inakzeptabel. Es laufen weiterhin Bemühungen und Verhandlungen, um die Situationen zu verbessern, aber ein Ende des Konfliktes ist noch nicht in Sicht.