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Gemeindehaus Schwalheim

Es ist schon in die Jahre gekommen, unser evangelisches Gemeindehaus in Schwalheim im Lärchenweg Nr. 1. Aber dennoch fühlen wir uns alle in dem einfachen, aber funktionalen Gebäude sehr wohl. Besonders nach den in 2015 fast abgeschlossenen Sanierungsarbeiten kann sich unser Gemeindehaus einer enormen Aufwertung freuen.

Die ersten Überlegungen der Kirchengemeinde in Schwalheim - neben der Kirche - einen zusätzlichen Versammlungs- und Gruppenraum einzurichten, wurden seit der Abspaltung von der Kirchengemeinde Dorheim und dem Beginn der Amtszeit von Pfarrer Knöß (1969) gehegt. Aber der Bau eines (ersten) Pfarrhauses in Schwalheim (1973) und die Errichtung des Gemeindezentrums in Rödgen (1977) waren höhere Prioritäten und beanspruchten fast alle finanziellen Mittel.

Geschenk aus Biebrich

Der Beschluss des Kirchenvorstandes, in Schwalheim ein Gemeindezentrum zu errichten, wurde am 29.06.1981 gefasst. Es bestand durch Vermittlung der Landeskirche die Möglichkeit, einen zehn Jahre alten, gebrauchten (Schul-)Pavillon in Wiesbaden-Biebrich kostenfrei als Geschenk zu bekommen. Der Ab- und Aufbau musste jedoch in eigener Regie geplant und durchgeführt werden.

Das Gelände des neuen Pfarrhauses in der Wilhelm-Leuschner-Straße/im Lärchenweg bot genügend Platz, das rechteckige, einstöckige Holzhaus aufzunehmen. Die erforderliche Baugenehmigung wurde erst einmal nur vorläufig erteilt: Der Holzbau war leicht entflammbar und die vorhandenen Sicherheitsvorkehrungen entsprachen nicht vollständig den Anforderungen. Erst durch den Einbau einer Fluchttür und einer Notbeleuchtung konnten die hohen Anforderungen der Baubehörde erfüllt werden.

Die erforderlichen Erd- und Fundamentarbeiten wurden von der Firma Lupp durchgeführt. Beim Ab- als auch beim Aufbau hatten die freiwilligen Helfer der Kirchengemeinde professionelle Hilfe durch die Zimmerei Ruhl aus Feldatal.

Ehrenamtliche Arbeit

Der komplette Aufbau als auch der Innenausbau – hauptsächlich Elektrik- und Sanitärarbeiten, wurden durch Gemeindeglieder durchgeführt. Dennoch summierten sich die Renovierungskosten auf rund 80.000,00 DM. Spendenaufrufe und Erlöse von Weihnachtskonzerten erbrachten eine Summe von 17.808,06 DM, sodass der große Teil von 62.000,00 DM als zinsloses Darlehen bei der Landeskirche aufgenommen werden musste.
Viele kirchliche und private Veranstaltungen wurden nun im Gemeindehaus im Lärchenweg durchgeführt. Junge wie ältere Gemeindeglieder fühlten sich in dem Gemeindehaus wohl.

Reparaturbedarf

Aber mit der Zeit merkte man die einfache Bauweise des Hauses: besonders die einfach verglasten Fenster führten zu einem immer höher werdenden Energieaufwand. Die anfängliche Flüssiggasheizung mit Einzelöfen wurde zwar in 2005 durch eine Zentral-Erdgasheizung ersetzt, der Energieverlust war damit aber immer noch nicht behoben. Die einfache Bauausführung zeigte sich nun immer öfters durch auftretende Mängel. Es wurde sogar bei einer Besichtigung durch den Architekten des Dekanats ein desolater Bauzustand attestiert.

Neuplanungen - ohne Erfolg

Mit dem anstehenden Verkauf des Schützenhofes gegenüber der Kirche in Schwalheim 2008 kam bei den Kirchenvorstehern die Überlegung auf, dieses Grundstück für einen Neubau eines Gemeindehaues zu erwerben. Das bestehende Gemeindehaus sollte abgerissen und das Grundstück als Bauplatz veräußert werden. Der hieraus resultierende Erlös sollte mit in die Finanzierung fließen. Jedoch wurden die Träume der Kirchenvorsteher durch die Landeskirche zu Nichte gemacht: Eine Finanzierung sei nicht möglich und der Gemeinde stehe – neben dem Gemeindezentrum in Rödgen – kein zweites Gemeindehaus zu.

Die Rettung

Nachdem der Schock und die Enttäuschung langsam verflogen waren, nahmen sich  2014 Dieter Haydl und Franz Dietrich dem ‚Gemeindehausproblem‘ an. „Wenn kein Neues, dann das Alte neu machen“, war die Devise. In vielen Stunden wurde durch ehrenamtliche Helfer aus der Gemeinde das Gemeindehaus auf Vordermann gebracht: Nach einer gründlichen Reinigung wurden Decken geweißt, neue Fester eingebaut und neue Vorhänge genäht, die Küche und die sanitären Anlagen grundlegend renoviert, die Eingangstür erneuert, der Zuweg behindertengerecht angelegt und zu guter Letzt die Außenfassade zur Aufhübschung und zur Energieeinsparung mit Kunststoffdielen verkleidet.

Das alte neue Gemeindehaus ist wieder eine ansehnliche Erscheinung und wird hoffentlich wieder öfters für Begegnungen von verschiedensten Menschen zu unterschiedlichsten Anlässen genutzt.

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